Gefühle Validieren: Warum es so wichtig ist und wie man es macht

31.07.2024

Gefühle zu validieren ist eine grundlegende Fähigkeit, die das emotionale Wohlbefinden und die zwischenmenschlichen Beziehungen stärkt. Es bedeutet, die Emotionen einer Person anzuerkennen und zu akzeptieren, ohne sie zu bewerten oder zu kritisieren. In diesem Blogartikel erfährst du, warum das Validieren von Gefühlen so wichtig ist, wie du es in deinem Alltag umsetzen kannst und welche negativen Auswirkungen es haben kann, wenn Gefühle nicht validiert werden.

Was bedeutet "Gefühle validieren"?

Gefühle validieren bedeutet, die Emotionen einer Person anzuerkennen und zu akzeptieren.
Es geht darum, jemandem zu zeigen, dass seine Gefühle verständlich und akzeptabel sind.
Diese Anerkennung schafft ein Gefühl der Sicherheit und des Verständnisses, das für die emotionale Gesundheit und zwischenmenschliche Beziehungen von entscheidender Bedeutung ist.

Aspekte der Gefühlsvalidierung

  1. Anerkennung: Die erste Stufe der Validierung ist das einfache Anerkennen der Gefühle einer anderen Person. Es bedeutet, ihre Emotionen zu bemerken und zu bestätigen, dass sie echt und verständlich sind.
  2. Akzeptanz: Akzeptanz bedeutet, dass man die Gefühle der anderen Person nicht nur erkennt, sondern auch akzeptiert, ohne sie zu bewerten oder zu kritisieren. Dies hilft der anderen Person, sich in ihren Gefühlen sicher und unterstützt zu fühlen.
  3. Empathie: Empathie ist der Versuch, die Perspektive der anderen Person zu verstehen und nachzuvollziehen, wie sie sich fühlt. Dies erfordert ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz und das Einfühlungsvermögen, sich in die Lage des anderen zu versetzen.

Warum ist Gefühle validieren wichtig?

  1. Stärkung des Vertrauens
    Validierung stärkt das Vertrauen zwischen Menschen. Wenn du die Gefühle anderer akzeptierst, fühlen sie sich sicherer und wohler in deiner Nähe. Diese Sicherheit fördert eine tiefere und ehrlichere Kommunikation, die für gesunde Beziehungen unerlässlich ist. Wenn Menschen wissen, dass sie sich auf deine Unterstützung verlassen können, sind sie eher bereit, sich zu öffnen und ihre wahren Gefühle zu teilen.

  2. Förderung emotionaler Sicherheit
    Gefühle validieren fördert emotionale Sicherheit und hilft, Konflikte zu reduzieren. Menschen, die sich verstanden und akzeptiert fühlen, sind eher bereit, offen über ihre Probleme zu sprechen und nach Lösungen zu suchen. Dies führt zu einer stärkeren emotionalen Bindung und kann langfristig zu einer tieferen und authentischeren Beziehung führen. Die emotionale Sicherheit schafft eine Umgebung, in der sich Menschen frei fühlen, ihre wahren Gefühle auszudrücken, ohne Angst vor Verurteilung oder Zurückweisung zu haben.

  3. Vermeidung von Missverständnissen
    Gefühle zu validieren hilft, Missverständnisse zu vermeiden, da es Raum für ehrliche und offene Kommunikation schafft. Besonders in Stresssituationen ist dies wichtig, um konstruktiv und respektvoll miteinander umgehen zu können. Menschen, deren Gefühle validiert werden, entwickeln ein stärkeres Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, da sie lernen, ihre Emotionen zu akzeptieren und zu verstehen. Dies trägt zu einer gesunden emotionalen Entwicklung und einem positiven Selbstbild bei.

Was passiert, wenn Gefühle nicht validiert werden?

Wenn Gefühle nicht validiert werden, kann das zu emotionaler Isolation und Missverständnissen führen.
Betroffene fühlen sich oft nicht ernst genommen und entwickeln möglicherweise ein geringes Selbstwertgefühl.
Nicht validierte Gefühle können sich negativ auf unsere mentale Gesundheit auswirken. Menschen neigen dazu, ihre Emotionen zu unterdrücken oder zu ignorieren, was zu innerem Stress und emotionalen Belastungen führen kann. Dies kann langfristig zu Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Problemen beitragen.

Auswirkungen auf die emotionale Gesundheit

  • Innere Spannungen: Wenn Gefühle unterdrückt oder ignoriert werden, baut sich innerer Stress auf. Dies kann zu chronischer Anspannung und körperlichen Beschwerden führen.
  • Geringes Selbstwertgefühl: Menschen, deren Gefühle nicht validiert werden, können ein Gefühl der Wertlosigkeit entwickeln. Sie fühlen sich oft nicht gut genug oder unwichtig.
  • Emotionale Distanzierung: Langfristig kann die Nicht-Validierung von Gefühlen zu emotionaler Distanzierung und Isolation führen. Betroffene ziehen sich zurück und vermeiden es, ihre Gefühle zu teilen.

Wie validiert man Gefühle?

  1. Aktives Zuhören
    Höre aufmerksam zu, ohne zu unterbrechen. Zeige durch deine Körpersprache und nonverbale Signale, dass du wirklich zuhörst. Nicken, Blickkontakt und zustimmende Laute wie "Hm" oder "Ja" können zeigen, dass du aufmerksam bist. Aktives Zuhören bedeutet auch, Fragen zu stellen, um sicherzustellen, dass du die Gefühle und Gedanken der anderen Person wirklich verstehst.

  2. Empathie zeigen
    Versuche, die Perspektive der anderen Person zu verstehen. Stelle dir vor, wie du dich in ihrer Situation fühlen würdest. Empathische Aussagen wie "Das klingt wirklich schwer" oder "Ich kann verstehen, dass du dich so fühlst" können sehr hilfreich sein. Empathie zeigt, dass du nicht nur zuhörst, sondern auch versuchst, die Emotionen der anderen Person nachzuvollziehen.

  3. Gefühle benennen
    Benenne die Gefühle, die du wahrnimmst. Dies zeigt, dass du aufmerksam zugehört und die Emotionen der anderen Person erkannt hast. Beispiele hierfür sind "Ich sehe, dass du traurig bist" oder "Es klingt, als wärst du frustriert". Durch das Benennen der Gefühle hilfst du der anderen Person, ihre Emotionen klarer zu erkennen und zu verstehen.

  4. Verständnis ausdrücken
    Drücke dein Verständnis aus, indem du die Situation der anderen Person anerkennst. Sätze wie "Das muss sehr schwer für dich sein" oder "Ich kann verstehen, warum du so fühlst" zeigen, dass du ihre Gefühle nachvollziehen kannst. Dies schafft eine Atmosphäre des Vertrauens und der Unterstützung.

Beispiele für Validierung

Hier sind einige Beispiele, wie du Gefühle validieren kannst:

  • "Ich kann verstehen, warum du dich so fühlst."
  • "Es ist okay, wütend zu sein. Deine Gefühle sind berechtigt."
  • "Das klingt wirklich schwer. Ich bin hier für dich."
  • "Ich sehe, dass du traurig bist. Das muss wirklich hart sein."

Was vermeiden?

Es gibt einige Dinge, die du vermeiden solltest, wenn du Gefühle validieren möchtest:

  • Bagatellisieren: Sätze wie "Stell dich nicht so an" minimieren die Gefühle der anderen Person und lassen sie sich unverstanden fühlen.
  • Ablenken: Versuche nicht, das Thema zu wechseln oder die Gefühle der anderen Person zu ignorieren. Sätze wie "Lass uns über etwas anderes sprechen" sind kontraproduktiv.
  • Kritisieren: Vermeide es, die Gefühle der anderen Person zu kritisieren oder in Frage zu stellen. Sätze wie "Du übertreibst doch nur" sind verletzend und unproduktiv.

Vorteile der Gefühlsvalidierung

Gefühle zu validieren hat viele Vorteile:

  • Stärkung von Beziehungen: Validierung stärkt das Vertrauen und die Bindung zwischen Menschen.
  • Emotionale Gesundheit: Es unterstützt die emotionale Gesundheit und trägt zu einem positiven Selbstbild bei.
  • Positive Umgebung: Es schafft eine positive und unterstützende Umgebung, in der sich Menschen sicher fühlen, ihre Gefühle auszudrücken.

Fazit

Gefühle zu validieren ist eine wertvolle Fähigkeit, die das emotionale Wohlbefinden und die Qualität unserer Beziehungen erheblich verbessern kann. Indem wir lernen, die Gefühle anderer anzuerkennen und zu akzeptieren, schaffen wir eine Umgebung des Vertrauens und der emotionalen Sicherheit. Wenn du diese Tipps in deinem Alltag anwendest, kannst du dazu beitragen, dass sich die Menschen in deinem Umfeld gesehen, gehört und verstanden fühlen.