Folge 4 - Exekutive Dysfunktion
03.06.2024
In dieser Folge sprechen Johannes und Hannah über die exekutive Dysfunktion im Zusammenhang mit ADHS. Sie erklären, dass die exekutive Dysfunktion Schwierigkeiten bei der Planung, Organisation, Priorisierung, Aufmerksamkeit und Impulskontrolle mit sich bringen kann. Sie diskutieren auch, wie diese Problematik den Alltag dominieren und zu finanziellen Belastungen führen kann.
Zur FolgeTakeaways
- Die exekutive Dysfunktion kann Schwierigkeiten bei der Planung, Organisation, Priorisierung, Aufmerksamkeit und Impulskontrolle mit sich bringen.
- Die exekutive Dysfunktion kann den Alltag dominieren und zu finanziellen Belastungen führen.
- Es ist wichtig, sich selbst nicht zu verurteilen und Strategien zu entwickeln, um mit der exekutiven Dysfunktion umzugehen. Offenheit und Transparenz können helfen, Verständnis von anderen zu erhalten
- Zeitplanung und das Aufschreiben von Aufgaben können bei der Bewältigung von exekutiver Dysfunktion helfen
- Selbstverständnis und Selbstakzeptanz sind wichtig, um mit den Herausforderungen von ADHS umzugehen
- ADHS-Paralyse ist ein Thema, das in einer zukünftigen Folge behandelt werden soll
Transkript Folge 4
Hallo und herzlich willkommen bei Oversharing, dem ADHS Podcast mit Johannes und...!
Hannah (00:36.764)
Hannah
ja, soll ich mal heute erzählen, was wir heute machen? Wir wollen heute ein bisschen über einen sehr schwerigen Begriff sprechen und zwar die exekutive Dysfunktion. Ich finde, das kommt immer so richtig unsexy daher, dieses Wort, und auch irgendwie nicht so richtig klar, was das eigentlich bedeutet.
Johannes (00:44.361)
Sehr gerne.
Johannes (01:03.85)
Als wir darüber gesprochen haben, was wir jetzt für ein Thema machen, habe ich an eine Freundin gedacht, die mich nach unserer ersten oder zweiten Folge anschrieb und meinte, ach, es wäre doch mal schön, wenn ihr eine Folge zu exekutiver Dysfunktion machen würdet. Und ich kannte den Begriff zwar grundsätzlich, ich wusste auch ganz grundsätzlich, welche Symptomatiken damit einhergehen, aber ich musste mich da echt noch mal einlesen, weil...
da doch viel mehr hintersteckt und auch viel mehr, ich würde behaupten oder sagen, ADHS -typische Probleme hinterstecken, als man im ersten Moment so denkt.
Hannah (01:41.18)
Ja, ich finde auch, wenn man ADHS hört und darüber nachdenkt, dann kommen einem ja immer so diese klassischen Dinge, Impulsivität, Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrationsschwäche und solche Dinge irgendwie in den Kopf. Und das sind ja auch alles total wichtige Dinge und gehören auch alle dazu. Aber...
Johannes (01:57.674)
Hibblichkeit.
Hannah (02:08.764)
Dieses Wort oder dieser Begriff exekutive Dysfunktion, der kommt irgendwie nie und dabei beschreibt er ja ganz viele von diesen Dingen, die wir gerade schon genannt haben. Deswegen haben wir gedacht, wir widmen heute diese Folge mal diesem schwerigen Begriff.
Johannes (02:24.65)
Genau, und da Hanna bei uns für die Symptome zuständig ist als Fachmensch, Fachperson, hattest du gerade gesagt, dass du mal in die Symptomatik grundsätzlich einführen wolltest.
Hannah (02:37.5)
Genau, also ich versuch das mal ganz kurz und leicht verständlich zu halten, weil man natürlich auch eine sehr wissenschaftliche Abhandlung über dieses Thema machen könnte. Grundsätzlich ist es aber so, dass die exekutive Dysfunktion vielleicht gleich zu erklären ist, damit, dass wenn das da ist, also eine Dysfunktion stattfindet, dann fallen einem zum Beispiel solche Dinge schwer, wie Dinge zu planen.
Also auch einzelne Schritte zu planen, zu einem Ziel zu kommen. Oder man könnte Schwierigkeiten damit haben, Dinge zu organisieren. Also logische Reihenfolgen zu entwickeln oder Dinge zu sortieren oder Dinge zu priorisieren, sich da Überblicke zu erschaffen. Es könnte auch, und jetzt komme ich zu einem Begriff, warum das halt ein Sammelbegriff ist oder ein Überbegriff dieser Executivitis -Funktion ist, Aufmerksamkeit bzw. die Aufmerksamkeit auch wirklich
auf etwas zu richten und auch langfristig dazu behalten gehört auch zur exekutiven Dysfunktion. Genauso wie zum Beispiel Impulse kontrollieren zu können, also nicht immer nur spontan zu reagieren, so wie wir letzte Folge auch schon darüber gesprochen haben, dieses Impuls, dem Impuls nachzugehen oder einem Bauchgefühl zu vertrauen. Impulskontrolle gehört auch zu den exekutiven Funktionen, genauso wie Problemlösungsverhalten, also wie gut
kann ich auf Probleme eingehen, wie gut kann ich die lösen, wie gut kann ich halt auch diese Lösungsschritte planen und dann auch durchführen.
Johannes (04:17.514)
Ja, ich hab das mal bei einer ADHS -Influencerin so erklärt bekommen, dass, naja, wenn ich jetzt in Anführungszeichen neurotypisch wäre, dann habe ich halt irgendwie die Aufgabe, ich gehe einkaufen und dann hängen da halt einige Aufgaben drin, aber eigentlich ist das alles die Oberaufgabe, ich gehe einkaufen. Für Menschen mit ADHS bestehen dabei so viele Einzelschritte draus, die aber jeweils einen eigenen Task im Kopf aufmachen, dass man dann schon überfordert sein kann, einfach mit...
der Entscheidung das zu tun, weil halt bei ich gehe jetzt einkaufen, steckt er erstmal hinter ich brauche meine Schlüssel, ich brauche einen Plan, was ich denn einkaufen möchte und da sind so viele Tasks hinter, dass man irgendwann bei einem dieser Untertasks das Problem haben könnte, dass man sich dann in einem davon getrennten Task quasi verrennt, dann halt diesen Über -Task quasi nicht mehr zu vervollständigen. Also keine Ahnung, ich suche meine Schlüssel.
Während ich meine Schlüssel suche, sehe ich, dass meine Küche unaufgeräumt ist. Dann fange ich an, meine Küche aufzuräumen. Dann sehe ich aber, was weiß ich, ich müsste meinen Eisfach abtauen. Dann fange ich an, meinen Eisfach abzutauen. Und dann denke ich, ich wollte ja noch einkaufen. Stell fest, es ist jetzt schon 22 Uhr. Ich kann gar nicht mehr einkaufen, weil... Supermarkt hat schon zu.
Hannah (05:33.052)
Genau, das ist quasi das, was du gerade beschrieben hast, ist ein super gutes Beispiel für diese zielgerichtete Planung und die Priorisierung von Dingen. Also, dass das halt überhaupt möglich ist, diese einzelnen Schritte logisch aufeinander aufzubauen, das kann mit so exekutiver Dysfunktion einhergehen. Also, das kommt daher, dass ja in unserem Gehirn verschiedene Gehirnareale miteinander zusammenarbeiten müssen, diese
ganzen Handlungsschritte miteinander zu knüpfen und von Gedanken zu Planung zu Handlungen zu kommen. Also wenn wir jetzt denken, ich muss einkaufen gehen, dass dann halt quasi die logischen Schritte miteinander verknüpft werden und wir auch wirklich in die Ausführung kommen. Und wenn im Gehirn diese Areale nicht so gut zusammenarbeiten oder es irgendwie Probleme in verschiedenen Arealen gibt, in diesem Fall vor allen Dingen im Präfrontale Cortex, den meine ich. Wow. Ich sage das vielleicht nochmal. Also, wenn diese verschiedenen Areale nicht so gut miteinander zusammenarbeiten und in diesem Fall besonders der Präfrontale Cortex, wenn da irgendeine Problematik herrscht, dann kann es sein, dass exekutive Dysfunktionen verursacht werden.
Johannes (06:39.85)
Macht das mal, ja.
Hannah (06:58.524)
weil nämlich genau dieser Teil von unserem Gehirn hauptsächlich dafür verantwortlich ist, dass wir planen, organisieren, priorisieren können und irgendwie eine Kontrolle von unseren Impulsen haben können.
Johannes (07:12.746)
Ja und ich glaube, dass wahrscheinlich alle Menschen, die uns jetzt zuhören, die ADHS haben, da auch sich irgendwie wiederfinden. Also es mag natürlich Menschen geben, bei denen einfach andere ADHS Symptome stärker ausgeprägt sind, aber ich glaube, dass das schon so ein Kernsymptom ist, dass ich zumindest von sehr vielen Leuten mit ADHS oder von all die, die ADHS haben, mitbekomme. Und ich kann halt für mich auf jeden Fall sagen, das ist wahrscheinlich das,
Hannah (07:37.756)
Mhm.
Johannes (07:42.922)
also die Problematik, die mich am meisten beschäftigt. Nicht weil ich da so oft drüber nachdenke, sondern weil mir sehr oft im Nachhinein erst auffällt, dass ich da halt Probleme hatte, die mein Leben aber definitiv komplizierter gemacht haben. Also und das, was ich halt auch oft habe, ich weiß nicht, ob das jetzt auch wirklich akut mit da rein spielt, ist aber, dass ich auch oft Probleme habe, Tasks überhaupt zu beginnen, die aber ständig als nicht geschlossener Task in meinem Kopf sind. Also Beispiel...
Hannah (08:10.236)
Mhm.
Johannes (08:12.17)
Ich habe nächste Woche Samstag Geburtstag. Ich müsste so langsam mal Leute zu meinem Geburtstag einladen. Das denke ich mir aber seit vier Wochen. Aber seit vier Wochen schaffe ich es nicht, diese verdammte WhatsApp -Gruppe aufzumachen, wo ich einfach nur reinschreibe, hey, ich hab nächste Woche Samstag Geburtstag, habt ihr Bock zum Kaffee und Kuchen vorbei zu kommen? Seit vier Wochen schaffe ich das nicht. Und so langsam ist es ein bisschen eng, weil die meisten Leute wahrscheinlich das nächste Wochenende schon verplant haben werden.
Hannah (08:32.668)
Witzig, ich habe diesen Sonntag Geburtstag und ich habe zwar relativ gut diese Einladungsgeschichte gemacht, habe aber sehr lange vor mir hergeschoben, was ich eigentlich so vorbereiten will. Das war bei mir so der Punkt. Ich würde gerade gerne noch ganz kurz was sagen zu diesem, dass das ja wahrscheinlich jede Person mit ADHS irgendwie kennt, weil ich nämlich glaube...
Johannes (08:35.53)
Johannes (08:48.522)
Mhm.
Hannah (09:00.732)
dass es auch daher kommt, dass es so viele verschiedene Auswirkungen haben kann im Alltag. Also dass es nicht so ist wie bei anderen Symptomen, dass es so einen klaren Pinpoint irgendwie gibt, das ist das jetzt, sondern das exekutive Dysfunktion, wenn man halt nicht sich damit so explizit auseinandergesetzt hat, sich halt in so vielen verschiedenen Dingen und irgendwie Herausforderungen zeigen kann, dass es schwierig sein kann, das auch als genau das wahrzunehmen und nicht...
als irgendwas anderes zu erkennen oder wahrzunehmen. Und deswegen denke ich, wenn wir vielleicht am Ende dieser Folge angekommen sind nachher, könnte es ja sein, dass sich da so ein bisschen Licht ins Dunkle gebracht hat, dass vielleicht auch mehr Leute sagen können, ach, das ist das. So, jetzt habe ich endlich einen Namen für das, was mir schon seit Ewigkeiten schwerfällt.
Johannes (09:53.258)
Ich frage mich tatsächlich, ist das gerade eine ganz spontane Idee, die ich habe, ob nicht vielleicht auch bestimmte weitere ADHS -Problematiken quasi eine Folge von exekutiver Dysfunktion sind. Also beispielsweise Rejection Sensitive Dysphoria, dass du halt, gerade wenn du jünger bist, aufgrund von exekutiver Dysfunktion oft vielleicht mal Freunde versetzt oder vielleicht mal irgendwelche Dinge tust, die halt einfach nicht gut ankommen, du aufgrund dessen Probleme bekommst mit Eltern, Familie, Freunden.
und deswegen halt Ablehnung erlebst und deswegen sich halt bei dir festsetzt, ich bin halt nicht genug. Also dass das halt quasi sich auch auf ganz viele andere Problematiken auswirkt, die ganz ursprünglich mal ihre Ursache in einer Form von exekutiver Dysfunktion haben.
Hannah (10:39.452)
Ich kann mir das sehr, sehr gut vorstellen. Ich meine, grundsätzlich ist es ja oft so, dass so Nebensymptomatiken sich irgendwie auch bedingen und miteinander in Dynamik gehen, also dass das sich verstärken kann. Und natürlich ist es so, dass wenn man nicht Dinge leisten kann oder Dinge überhaupt gar nicht erst starten kann, oder wie du schon sagst, dann irgendwie nicht zur Veranstaltung geht oder...
nicht auf Nachrichten antwortet, dass das natürlich auch negative Folgen in unserem Sozialleben haben kann und in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Und dass das dann natürlich zu Kritik und irgendwie Ablehnung beziehungsweise dem Ende von zwischenmenschlichen Beziehungen führen kann, klingt für mich sehr, sehr logisch.
Johannes (11:14.634)
Ja.
Johannes (11:26.986)
Ich glaube so eine Problematik, die auch ganz viele Menschen mit ADHS kennen, sind unbeantwortete WhatsApp -Nachrichten, die vielleicht noch nicht mal gelesen wurden, wo wir wissen, sie existieren, aber wir haben es halt bis jetzt nicht geschafft, sie zu beantworten und das kann dann auch mal 6, 8, 12 Wochen dauern, wenn überhaupt, dass man darauf antwortet oder man schämt sich schon so sehr, dass man dann auch nicht mehr darauf antwortet.
Hannah (11:33.148)
Ja.
Hannah (11:49.82)
Ja, also da würde ich jetzt gerne als Fachkraft sagen, da habe ich die eine super Lösung, aber ich weiß ja auch, dass Leute, die mich kennen, diese Sendung, wenn ich das mal höre und wenn ich jetzt hier die perfekte Lösung sagen würde, dann würde ich vermutlich ziemlich hart outgecallt werden, weil nämlich das tatsächlich eine Sache ist, die mir persönlich auch sehr schwer fällt, zeitnah und regelmäßig auf WhatsApp -Nachrichten zu antworten.
Johannes (12:17.45)
Ich sag da jetzt mal was zu, das können wir vielleicht später raussteigen, wenn das dir jetzt zu unangenehm ist, aber wir hatten ja auch mal so eine Phase, wo du sehr lange nicht auf meine WhatsApp -Nachrichten geantwortet hast. Das war so die Anfangsphase des Podcasts. Wir hatten zwei Folgen aufgenommen, ich glaube letztes Jahr im November und hatten dann gesagt, okay, wir brauchen noch mal zwei, drei Folgen, bevor wir anfangen aufzunehmen und auf einmal war Hannah einfach weg. Und das auch für...
drei Monate, vier Monate, was völlig okay war. Du hast dich gerade mal selbstständig gemacht, du hattest gerade sehr viel Stress im Leben, von daher, ich konnte das ja gut fühlen, aber das war, glaube ich, ein ganz gutes Beispiel dafür, dass auch uns das noch passiert, obwohl wir wahrscheinlich sonst mit unserem ADHS doch relativ im, also jetzt nicht im Reinen sind, aber zumindest sehr viel Mechaniken und Mittel gefunden haben, damit vernünftig umzugehen.
Hannah (12:55.644)
Mh.
Hannah (13:11.1)
Ja, also ich glaube, das ist auch wichtig, sich das irgendwie auch immer mal wieder vorzuholen, dass für ADHS es halt keine Heilung in dem Sinne gibt. Also ich habe oft Anfragen von Menschen, die sich Unterstützung wünschen mit ihrer ADHS -Symptomatik, die dann fragen, geht das denn auch weg? So, und da muss ich immer sagen, nein, das geht halt nicht weg.
Johannes (13:35.818)
Hmm.
Hannah (13:40.252)
Das ist was, womit man hoffentlich einen besseren Umgang findet und wo wir daran arbeiten, auch mit den Gefühlen, die dadurch entstehen, irgendwie umzugehen und einfach einen besseren Umgang zu finden. Aber weggehen tut es halt nicht. Und das ist ja, was du jetzt gerade erzählt hast, ein gutes Beispiel dafür, weil ich würde schon sagen, ich bin da schon viel, viel besser geworden, darin WhatsApp -Nachrichten zeitnah zu beantworten.
Johannes (14:07.658)
Hm?
Hannah (14:11.068)
als ich das früher konnte auch. Ich möchte da ganz klar das Wort können auch tatsächlich benutzen und nicht wollen, weil es überhaupt nicht darum geht, dass ich mit Leuten keinen Kontakt haben möchte. Nur bei mir ist es auch wirklich so, dass ich ganz oft merke, wenn ganz viel so im Außen irgendwie grad los ist, dass es mir dann sehr schwer fehlt, mir einfach diese Zeit zu nehmen, auf Nachrichten zu antworten, weil das ja auch immer noch witzig zieht, dass die Leute dann auch wieder antworten und man dann wieder antworten muss und dann antworten die wieder. Und das ist so...
Zum Thema exekutive Dysfunktion finde ich ein gutes Beispiel, weil die Problematik gar nicht so unbedingt ist, einer Person zu antworten, sondern zu wissen, die Antworten dann wieder zurück. Und dann ist plötzlich ein superlanger Task, weil man möchte dann ja auch adäquat antworten und eventuell geht es dann auch noch darum, weitere Entscheidungen zu treffen. Und das finde ich ist manchmal was, was einfach so...
überwältigend sich anfühlen kann, dass es dann manchmal kurzfristig vielleicht einfacher ist, es mal ganz kurz einfach nicht zu tun.
Johannes (15:15.434)
Ich habe gerade eine richtig gute Business Idee, wenn uns jetzt jemand zuhört und sagt, ja, das setze ich perfekt. Es bräuchte eigentlich einen Messenger, wo man pro Chat festlegen kann, wie schnell Nachrichten zugestellt werden. Das heißt, du sagst halt, okay, ich habe jetzt in diesem Chat mit dieser Person, ich weiß, wir bringen uns nur raus, wenn wir jetzt irgendwie zu schnell aufeinander antworten. Das heißt, Nachrichten werden keine Ahnung, erst nach 30 Minuten zugestellt. Das könnte ja einige der Problematiken schon einfacher machen.
Hannah (15:27.864)
Ich habe es nicht.
Hannah (15:44.508)
Ja, also Verzögerung ist ja, also auch abgesprochene Verzögerung, möchte ich kurz sagen. Tatsächlich auch eine meiner Taktiken. Also habe ich ja auch letzte Folge schon gesagt, dass ich oft dann sage, ich denke auch mal drüber nach oder ich sage dir nochmal Bescheid. Das geht natürlich beim Antworten nicht, obwohl ich auch jetzt dazu übergegangen bin, oft zu sagen, hey, ich antworte noch mal in Ruhe, ich bin gerade irgendwie unterwegs. Funktioniert auch ganz gut für mich. Mein eigentliches Problem ist dabei auch, dass ich aber oft auch Nachrichten.
öffne, wenn ich gerade irgendwo unterwegs bin und dann denke ich antworte später und dieses später ist dann einfach nie, weil ich dann schon wieder vergessen habe, dass ich noch antworten wollte und dann einfach ganz viele andere Sachen mache. Und deswegen versuche ich jetzt eigentlich immer, wenn ich mir Sachen angehört oder gelesen habe, die Nachrichten wieder auf ungelesen zu stellen, dann halt mich daran zu erinnern. Da muss ich nochmal antworten. Das geht bei WhatsApp.
Johannes (16:19.434)
Mhm.
Johannes (16:34.826)
geht das bei WhatsApp? ja, das ist ja die Funktion. Okay, interessant. Ja, guter Punkt. Ich glaube, wo ich auch merke, dass es mir schwerer fällt ist, wenn bei einer Antwort ein weiterer Task mit daran hängt. Also ich habe einen bekannten.
der für ein Unternehmen arbeitet, wo ich denke, dass ein anderer Bekannter von mir gut reinpassen könnte. Und die beiden miteinander zu verknüpfen, ich habe beiden versprochen, ich mache das, aber da ist ja nicht nur ein, ich antworte die jetzt auf die Nachfrage, wann ich das endlich tue dahinter, sondern auch noch ein, ich musste Kontaktnummer raussuchen, ich muss beiden irgendwie schreiben, hier das sind die Kontaktdaten und das macht dann schon wieder aus dem einen Task für mich in meinem Kopf zwei Tasks und das macht es dann schon wieder für mich auch exponentiell schwieriger.
Hannah (17:21.66)
Ja.
Johannes (17:23.402)
Das Problem ist ja gar nicht mal so sehr, dass das mal passiert. Ich glaube, das Problem ist mehr, wie stark das den Alltag dominieren kann in so Kleinigkeiten. Also zum Beispiel, ich fahre jetzt nächste Woche in Urlaub und sagen wir mal, Urlaube sind deutlich günstiger, wenn man sie lang genug vorher bucht. Ich habe aber das halt seit sicherlich acht Wochen gewusst, dass ich in der Woche Urlaub habe, habe aber meinen Urlaub gebucht gestern.
Hannah (17:33.532)
Ja.
Johannes (17:50.186)
Das heißt aber, dass ich jetzt wahrscheinlich 50 Euro oder 100 Euro mehr bezahlen muss, einfach nur aufgrund der Tatsache, dass ich halt meinen Urlaub so spät gebucht habe. Das kann ich mir noch leisten, aber das leppert sich ja auch. Und das ist halt so alltags dominierend in ganz vielen Punkten, dass da wieder, das ist ja was, was hatten wir, glaube ich, in der zweiten Folge mal kurz angesprochen, dieses Thema ADHD -Tags, also das halt einfach, ADHS, eine...
Problematik ist, die halt einfach teuer ist. Und die halt einfach zu Hobbys führt, die wieder abgebrochen werden, die zu Urlauben führt, die teurer werden, die zu reisen führt, die teurer werden, die zu Kaufentscheidungen führt, die vielleicht so impulsiv sind, dass sie teurer sind, als man sie eigentlich tun, als man sie eigentlich tätigen müsste, weil man vielleicht noch mal hätte recherchieren können, ob es das woanders günstiger gibt und zu weggeworfenen Lebensmitteln.
Hannah (18:22.332)
Mhm.
Johannes (18:49.354)
Das sind glaube ich ganz ganz viele Punkte, die halt einfach ADHS zu einer sehr teuren Problematik machen.
Hannah (18:57.628)
Ja, und ich glaube auch einfach, was du gerade gesagt hast, du wie sehr dominiertest den Alltag, ist glaube ich auch total wichtig. Ich würde mich ganz gerne noch mal einen Schritt zurück machen und noch mal ganz kurz zu dieser WhatsApp Problematik zurückgehen, weil ich würde es gerne kurz nicht ganz so offen lassen von was kann man da jetzt eigentlich tun, weil auch wenn ich noch nicht die optimale Strategie für mich gefunden habe, glaube ich, gibt es trotzdem Sachen, die hilfreich dabei sind. Und die würde ich gerne einmal auch ganz kurz sagen, weil nämlich
für mich ein sehr großer Unterschied mittlerweile ist, dass ich mich selber dafür nicht mehr so verurteile. Also weil ich einfach weiß, das fällt mir teilweise schwer und es ist was, was in meiner Vergangenheit sehr, sehr, sehr viel Scham in mir auch hervorgerufen hat. Also dass ich so gedacht habe, warum kann ich das eigentlich nicht? Andere Leute kriegen das doch auch hin und ich bin ja auch am Handy, dann könnte ich doch eigentlich antworten, aber ich kann es halt dann doch manchmal nicht.
Und das ist auch was, was ich auch dann in der Vergangenheit oft gespiegelt gekriegt habe, dass Leute gesagt haben, so Hanna, ich weiß ganz genau, wie viel du am Handy bist. So mich ärgert das, dass du mir dann trotzdem nicht geantwortet hast. Und dann habe ich das wirklich lange für mich auch bewegt und habe dann gedacht, ja, ich bin am Handy, aber ich konsumiere. Also ich gucke mir gerade dann was an. Das ist so, ich brauche das manchmal einfach so ein bisschen Doomscrolling zu machen, erstmal...
abzuschalten, sodass das vielleicht nicht die beste Strategie für den Rest meines Lebens ist. Ist auch gut, aber, und das versuche ich auch immer mit meinen Klientinnen klarzumachen, das hat ja irgendeinen Nutzen für mich. Und es hat auch wirklich einen Nutzen, weil ich dann mal ganz kurz runterkommen kann. Ich mache das dann auch nicht für Stunden, sondern gucke, dass ich mir einen bestimmten Zeitraum setze, wo ich dann mal ein bisschen doom scrollen darf, ohne mich dafür auch zu verurteilen, dass ich hier gratis mache. Weil es hat für mich einfach einen Nutzen. Ich fahre runter.
Und ich bin dann halt am Handy, aber ich mach dann nichts. Ich bin nicht in Interaktion. Ich guck mir das an, lach vielleicht ein bisschen, schick ein paar TikToks an andere Leute weiter, aber antworte nicht. So, weil das halt zwei komplett verschiedene Dinge sind, ob ich jetzt gerade jemandem gerecht werden muss und auf eine Nachricht eingehe oder ob ich einfach mal so ein bisschen stumpf irgendwas mir angucke. Und früher habe ich mich dafür richtig, richtig krass geschämt. Ich hab mich in Entschuldigungen übergangen. So ich bin...
Hannah (21:17.98)
Leute hängen und sagen, was tut mir so leid? Ich weiß, ich bin eine schlechte Freundin, weil ich jetzt nicht geantwortet habe und das tut mir leid und nächstes Mal mache ich es besser und bin so sehr in so eine Wittstellerinnenposition gekommen und das mache ich so nicht mehr. Also ich übernehme schon die Verantwortung dafür, dass ich abgetaucht bin und sage, hey es tut mir leid, aber im Gegensatz zu früher versuche ich mich nicht mehr so sehr klein zu machen, sondern halt zu sagen, hey es tut mir leid, aber momentan ist einfach so viel los. Ich bin gerade ein bisschen...
überfordert und da kann ich mich auch dran erinnern, dass ich das auch zu dir gesagt habe. Bei mir ist gerade das und das und das und ich schaff's grad einfach nicht. Es tut mir total leid. Ich weiß, dass das blöd ist, dass ich mich gerade nicht so konsequent melden kann, aber ich schaff's grad einfach nicht und ich hoffe, du verstehst das. So. Und mittlerweile mach ich's auch ganz oft so, wenn ich neue Leute kennenlerne, sag ich so, ich sag's dir jetzt schon mal als kleinen Disclaimer, WhatsApp ist nicht meine Stärke. Das mach ich nicht, weil ich dich nicht mag oder weil ich diese...
diese Freundschaft mit dir nicht knüpfen möchte, sondern weil ich das einfach manchmal nicht so gut kann. Also wenn dir was an dem Kontakt liegt, bitte ich dich, mir vielleicht auch nochmal double zu texten. Nicht weil ich keinen Bock habe, sondern weil mir das einfach manchmal hilft, wenn ich nochmal so einen kurzen Reminder kriege, dass ich noch irgendwas nicht auf dem Schirm hatte oder so.
Johannes (22:38.538)
Das ist ja auch okay und ich glaube, was mir da auch hilft, was du gerade schon sagtest, ist wirklich offen damit umzugehen. Und das Feedback, was ich darauf bekommen habe, ist auch größtenteils positiv gewesen oder eigentlich ausschließlich positiv gewesen. Und ich glaube, dass viele Menschen da viel verständlicher sind, wenn man ihnen halt
Hannah (22:46.652)
Ja.
Johannes (23:01.93)
Zum einen die Wahrheit erzählt, also so hart sie auch ist. Und wenn sie... Also manchmal kann die Wahrheit auch einfach sein, du, sorry, du hast gar bei mir nicht die Priorität, die du eigentlich vielleicht gerne hättest. Aber das ist dann manchmal halt auch einfach so, weil wir haben halt nur eine bestimmte Anzahl an Stunden am Tag, mit denen wir uns, wo wir uns halt mit Sachen beschäftigen können. Und gleichzeitig ist das aber halt auch eine Frage von, wie kann ich meine Kraft gerade so nutzen, dass ich halt nicht auch irgendwie völlig durchdrehe? Und...
Hannah (23:30.3)
Mhm.
Johannes (23:31.626)
Ich hatte früher eine Situation, wo ich mich wirklich schlecht gefühlt habe, wenn ich nicht innerhalb von fünf Minuten auf WhatsApp -Nachrichten geantwortet habe. Das war dann durchaus auch ein Verarbeitenproblem. Ich war mal Schadensachbearbeiter, das heißt, ich habe Kfz -Schäden bearbeitet, auch wirklich komplizierte mit Personenschäden und so. Da kann es aber sein, dass ich mal zwei, drei Stunden für eine Akte gebraucht habe.
wurde aber viel schlimmer, wenn ich eine WhatsApp -Nachricht bekommen habe, die mich halt wirklich aus diesem Hyperfokus auf diese eine Akte rausgebracht hat und ich dann nur eben zwei Minuten geantwortet habe, ich dann aber erst wieder eine Viertelstunde brauchte, zurück in diesen Fokus zu kommen. Und was mir mittlerweile tatsächlich hilft, ist, dass meine Freunde oder meine Freundinnen wissen, dass wenn ich auf der Arbeit bin, dass ich dann fast nicht erreichbar bin. Ich schalte dann mein Handy auch auf stumm und ich glaube die beste Option, die
Hannah (24:10.62)
Hmm.
Johannes (24:27.69)
modernes Smartphones bieten ist der Nicht -Stören -Modus, wo du zwar das Handy hast, das heißt, wenn du mal aufs Handy guckst oder auch wenn du mal irgendwie kurz Do -Scrolling machst, was ja auch auf der Arbeit manchmal auch vielleicht für 3 -4 Minuten ganz gut ist, zwischendurch, du aber die WhatsApp -Nachrichten nicht siehst, sondern die WhatsApp -Nachrichten werden dir erst alle angezeigt, wenn du halt diesen Modus verlässt. Und das hilft mir halt schon, mich mehr auf das zu fokussieren, was ich denn gerade tun muss.
Hannah (24:30.716)
Hm.
Hannah (24:48.44)
Ja, ich glaube auch wirklich, so wie du sagst, ein sehr wichtiger Teil ist einfach die Öffnung, also das Transparenz zu machen, womit man irgendwie struggled, weil das einfach auch dazu führt, dass man sich weniger schämen muss. Also wenn man das Gefühl hat, man wird den Erwartungen von anderen Menschen nicht gerecht, man muss sich die ganze Zeit rechtfertigen, ist das ja total ein sehr defensiver Punkt, an dem man sich befindet, ein sehr
Johannes (25:06.218)
Ja.
Hannah (25:17.34)
ein sehr beschämender Punkt. Wenn man aber gleich schon sagt, hey, tut mir leid, ich struggle damit, ist es nicht so meine Stärke oder ich hab damit irgendwie ein Problem, dann passieren ja mehrere Dinge. Erstens, man muss nicht so auf Knien Verzeihung flehen und das andere ist, andere Leute haben vielleicht auch die Möglichkeit zu sagen, boah, ich kenn das, mir fällt das auch schwer, mach dir nicht so einen Kopf. Also man kann viel, man kann in Verbindung gehen und man kann für sich selber auch eine viel mitfühlendere Position irgendwie einnehmen.
Johannes (25:47.178)
Ja, aber auch gegenüber sich selbst eine, ich würde mal sagen, fürsorglichere Position. Weil ich kenne das von mir, dass ich immer sehr hart mit mir bin, wenn es gerade solche Dinge geht. Weil ich halt immer sage, boah, wie... Ja, ich versuche gerade einen nicht ableistischen Begriff zu finden. Wie unzuverlässig kann man denn sein? Wie unreflektiv, was für ein schlechter Freund kann man denn bitte sein?
Hannah (25:52.732)
Ja.
Hannah (26:15.036)
Mhm.
Johannes (26:16.746)
Und da irgendwie von wegzugehen und zu sagen, naja, okay, vielleicht bin ich jetzt gerade nicht der perfekte Freund, oder er ist schon perfekt. Und jeder hat halt irgendwie seine Struggles. Und wenn ich jetzt ein gebrochenes Bein hätte, würde von mir auch keiner erwarten, dass wir irgendwie zwei Stunden im Wald spazieren gehen. Und genauso können halt vielleicht Leute von mir nicht erwarten, dass ich auf WhatsApp -Nachrichten immer am gleichen Tag reagiere.
Hannah (26:43.1)
Ja, ich glaube auch tatsächlich ein ganz ganz wichtiger Punkt bei vielen Dingen, also jetzt bei diesem, aber auch generell bei diesen ganzen Sachen ist, von sich selber halt nicht Perfektion zu erwarten und zu verlangen, sondern einfach sich auch über Dinge, die man vielleicht nicht so gut oder noch nicht so gut kann, darüber bewusst zu sein, dass die halt da sind und dass man es so gut macht, wie man halt kann. Und das kann sein, dass das bedeutet, dass man
ganz lange gar nicht antwortet und dann kann es sein, dass es sich weiterentwickelt und dann macht man es vielleicht ein bisschen besser oder ein bisschen anders. Und dann ist das halt das Beste, was ich gerade leisten kann. Und für mich ist es so, dadurch, dass ich natürlich auch sehr, sehr viel beruflich mit ADHS arbeite, habe ich oft an mich selber einen sehr hohen Anspruch, wie ich mit meinen eigenen Symptomen umgehen muss, weil ich ja in dieser Expertinnenrolle irgendwie bin und anderen Leuten...
dabei helfen soll, damit umzugehen. Und das führt oft dazu, dass ich so denke, da musst du ja aber auch selber alles irgendwie in Perfektion können.
Johannes (27:45.386)
Das finde ich so spannend, weil das höre ich total oft von Menschen, die irgendwie in irgendeinem Bereich, ja gerade in so Care -Bereichen oder in sozialen Berufen unterwegs sind. Andererseits guckt ihr mal an, wie viele Ärzte es gibt, die nicht gut mit ihrer Gesundheit umgehen. Ich habe da so jemanden in meinem Freundeskreis, die studiert Medizin und möchte Radiologin werden und...
Hannah (28:00.892)
Mhm.
Johannes (28:11.274)
raucht. Also ich weiß nicht, ob das so... Also da kann man ja auch darüber diskutieren und das ist ja gar nicht negativ, also das ist ja gar nicht schlimm, weil am Ende sind wir alle nicht perfekt, obwohl wir vielleicht wissen, dass es gar nicht perfekt ist. Es ist genau wie eine Anwalt, der vielleicht ein Gesetz überschreitet oder ein Polizist, der mal auch zu schnell fährt. Und ich wollte gerade noch auf was ganz anderes hinaus. Jetzt habe ich gerade irgendwie... Ja, egal.
Ach ja, genau, wir wollten ja noch über Dessourcen sprechen. Wir wollten ja noch ein bisschen darüber reden, was kann man denn tun, mit exekutiver Dysfunktion besser umzugehen. Und tatsächlich etwas, was mir hilft, auch wenn ich gerade mal wieder an einem Punkt bin, wo ich es geschafft habe, mir eine total tolle Routine aufzubauen, sie in dem Moment, wo ich das Gefühl habe, sie ist gerade fest, sie völlig aufzugeben und sie nicht mehr zu machen. Aber was mir eine Zeit lang sehr viel geholfen hat und wo ich auch eigentlich gerne wieder mit anfangen möchte, ist Zeitplanung. Also...
Das heißt, mir wirklich entweder einmal die Woche oder vielleicht sogar jeden Tag mir mal fünf Minuten zu nehmen, die auch so zu nehmen, dass die fest sind, heißt beispielsweise über einen Wecker, dass ich mir einen Wecker stelle und der Wecker sagt mir dann jetzt ist Zeit für Zeitplanung oder so, dann einen Tag durch zu strukturieren. Und dann halt zu sagen, keine Ahnung, ich habe mir seit vier Wochen vorgenommen, ich kündige diese Versicherung und dann schreibe ich mir da halt auf, 9 .30 Uhr Versicherung kündigen. Oder ich schreibe da auch auf eine Stunde Freundin treffen oder.
was weiß ich, da halt so ein bisschen mehr auch für mich Verbindlichkeit reinzubekommen, dass ich halt genau zu diesem Zeitpunkt, den ich mir da genommen habe oder den ich mir da gegeben habe, mich einen Task kümmere, was für mich zumindest ein bisschen dazu führt, dass ich diesen Task nicht ständig im Kopf habe, dass ich dann ein bisschen mehr Luft für andere Dinge habe. Es gibt tatsächlich eine eine Podcasterin auch, Anita Weiß heißt die, die hat selbst ADHS, ganz spannend, die sie mich auch spät diagnostiziert hat, hat eine sehr coole Folge zugemacht, wo sie nämlich während eines Podcasts, wo sie
einen Zeitplaner interviewt hat, glaube ich, der über sein ADHS gesprochen hat, wo sie so meinte, Moment, irgendwie passt das noch ganz viel auf mich und die bietet halt verschiedene Zeitplanungsmethoden und was sie mal gesagt hat, was ich sehr spannend fand, ist, dass man eigentlich alle offenen Tasks, die man hat, in irgendeiner Art von Kalender oder Notizblock oder so schreiben soll, mal diesen offenen Task wegzubekommen und bei mir hilft das tatsächlich ein bisschen.
Johannes (30:34.89)
dabei auch mit, ich würde mal sagen, exekutiven Aufgaben besser klarzukommen, weil ich halt nicht noch fünf Dinge im Kopf habe, die ich noch tun muss, sondern halt dann relativ klar weiß, okay, jetzt tue ich das und dann nach tue ich das und zwar nicht aufgrund einer Idee, die ich im Kopf habe, die ich dann auch irgendwann zwischendurch abbrechen werde, sondern weil halt wirklich auf dem Zeitplan steht, du tust das jetzt. Und das hilft mir zugegenmaßen nicht so gut, wie ich zwischendurch gehofft habe, aber es gab mal eine Zeit,
wo ich dadurch deutlich mehr Back bekommen habe als ich wollte und ich müsste eigentlich wieder dahin kommen das zu tun. Das ist tatsächlich etwas, was ich schon länger mal wieder geplant habe. Es gibt auch eine ganz gute App für, solche Dinge zu zusammen, die nennt sich TicTic. Da kannst du auf verschiedene Arten Zeitpläne bauen und dir auch beispielsweise wie ein Scrum Board, ich weiß nicht ob du Scrum...
nicht Scrum, kann man an Bord, das ist eine Art agilen Arbeit, aber kann ich vielleicht mal was anderes vorstellen. Auf jeden Fall kann man darüber über verschiedene Methoden ganz gut sich Aufgaben sortieren und Zeitpläne bauen.
Hannah (31:44.636)
Ja, also ich glaube tatsächlich, dass gerade diese festen Zeiten sehr hilfreich sein können. Also nochmal als Ergänzung oder als Alternative zu dem, was du gerade gesagt hast. Also für mich ist es auch sehr hilfreich, Dinge am Kalender stehen zu haben, weil sie dann irgendwie für mich haben sie eine andere Wertigkeit. Also wenn ich weiß, zum Beispiel wir haben einen Termin und der steht auch in meinem Arbeitskalender, dann ist es für mich einfach klar, dann nehme ich mir auch nichts anderes vor. Das ist dann
Jetzt haben wir Podcastaufnahme, das steht im Kalender. Wenn wir einfach sagen, ja, lass uns mal gucken, wir treffen uns Freitag, dann ist das für mich nicht so verbindlich. Also ich weiß das einfach dann mehr, wenn es in meinem Kalender steht. Und deswegen, das finde ich auch hilfreich und ich empfehle auch immer meinen Klientinnen tatsächlich die ganzen To -Do's, die so im Kopf rumschwören, einfach aufzuschreiben, damit man wieder mehr Gehirnkapazität hat für andere Dinge. Also wenn du den ganzen Tag innerlich immer deine To -Do -Listen abbetest,
dann könnte es sein, dass du gar nicht dazu kommst, sie überhaupt anzufangen, weil du so damit beschäftigt bist, sie zu jonglieren. Also einfach alles mal so ein bisschen braindumbmäßig runterzuschreiben, ist schon mal super, super hilfreich. Und Zeit finde ich ist auch sehr wichtig dabei, weil nämlich es gar nicht unbedingt immer darum gehen muss, also meiner Meinung nach, zu sagen, ich mache das jetzt 9 .10 Uhr und dann mache ich das 9 .25 Uhr.
sondern auch einfach zu schauen, ich nehme mir jetzt 10 Minuten für einen Task. Und ich mache das jetzt 10 Minuten lang wirklich fokussiert und leg dabei vielleicht das Handy weg oder Hörmusik, aber mach 10 Minuten das. Und wenn die 10 Minuten sind, ja dann darf ich auch aufhören. Weil die Erfahrung einfach auch da gezeigt hat, also die, die ich persönlich gemacht habe und die, die auch meine Klientinnen machen, dass in diesen 10 Minuten vermutlich sehr, sehr, sehr viel mehr
passiert als manchmal in zwei Stunden, wenn man keinen festen Zeitrahmen hat.
Johannes (33:45.194)
Ja, das ist tatsächlich etwas, das kann ich nur bestätigen, das ist etwas, was ich mir die letzten Monate auch so ein bisschen antrainiert habe, dass ich einfach, also ich habe ein ganz großes Problem mit meiner Wohnung aufzuräumen und sie so ordentlich zu halten, dass es entspannt ist. Aber was mir da tatsächlich hilft, ist zum einen, wenn ich nach Hause komme, nicht irgendwas anderes anzufangen, sondern erst das zu machen, damit ich nicht ständig diesen Task im Kopf habe, ich muss noch die Wohnung aufräumen.
Und zwar vor allem hilft mir das tatsächlich, also das funktioniert bei mir am besten, wenn ich sage, ich ziehe mich gar nicht erst also ich ziehe normalerweise, wenn ich zu Hause bin, eine Jogginghose an. Und das mache ich nicht, sondern ich putze mein oder ich räume meine Wohnung in Arbeitsklamotten auf. halt nicht schon in diesen, ich bin jetzt zu Hause trotz zu kommen. Und zum anderen mir wirklich ein festes Zeitlimit zu setzen. Also beispielsweise ich sage meinem Alexa Viertelstunde aufräumen Timer und wenn die Viertelstunde ist, dann höre ich damit auch auf. Oder
Hannah (34:18.684)
Danke.
Johannes (34:41.706)
Was mir da fast besser hilft ist einfach, ich höre Metal, das heißt es sind eher etwas längere Lieder, ich sag einfach ich höre drei Lieder lang, räum ich auf und das ist dann auch ungefähr eine Viertelstunde. Könnten vielleicht auch vier Lieder sein, aber ist ja egal. Und was mir zum Konzentrieren total hilft, ich hab auf der Arbeit sehr oft Phasen, wo ich einfach mal ganz lange was lesen muss oder einfach mal lange Texte schreiben muss oder so, da immer wieder das...
gleich zu hören. Es gibt tatsächlich ein Album, das ist von der Band Letzte Instanz, das ist so ein Akustikalbum, oder genau, ein Akustikalbum, das höre ich seit meinem Studium, weil das mein Lernalbum war, das ich immer gehört habe, wenn ich gelernt habe. Und das führt automatisch für mich dazu, dass ich in so eine Konzentrationsphase reinkomme. Also, ich glaube, dass tatsächlich solche, ja auch so Rituale dabei helfen können, in ein bestimmtes Mindset zu kommen.
Hannah (35:38.007)
Ja, auf jeden Fall. Und was ich ehrlich gesagt an diesen Zeitfenstern auch gut finde, ist, ich kann das mit den Liedern, das kann ich gut verstehen, viele machen das. Ich persönlich bevorzuge trotzdem immer Timer, weil man dann nicht darauf achten muss, dass irgendwas passiert. Also ich muss nicht mitzählen, ist das das dritte Lied oder das vierte Lied, sondern ich mache einfach und irgendwann vibriert meine Uhr und ich weiß, okay, und jetzt kann ich aufhören.
Johannes (35:39.018)
dann halt Dinge zu tun.
Hannah (36:07.356)
Das ist für mich wirklich ein wichtiger Faktor dabei, dass ich nämlich nicht noch diese Gehirnkapazität abzwacken muss, auf irgendwas zu achten und auf die Uhr zu achten, sondern einfach weiß, ich mache. Und dann erinnert mich mein Gesetzdatei daran, dass diese Zeit ist.
Johannes (36:21.898)
Ich hab gerade eine gute Idee für Leute, die trotzdem lieber Musik dabei hören wollen und nicht einen Timer nutzen wollen. Baut euch eine Playlist und baut ein ganz spezielles, ganz bestimmtes Lied zum Ende ein, wo ihr wisst, wenn dieses Lied zu Ende ist, dann bin ich fertig. Also, keine Ahnung, Fahrerurlaub, das Abschiedslied oder irgend sowas.
Hannah (36:28.028)
Also
Hannah (36:36.664)
Ja, genau so war es. Oder manche Leute machen es ja auch, dass sie sagen, ich höre mir jetzt eine Podcastfolge an und dann mache ich das so lange, bis diese Folge zu Ende ist, mache ich jetzt diese Task. Wichtig finde ich halt dabei trotzdem, dass der Zeitfaktor irgendwie mit drin sein darf, weil meiner Meinung nach ist das einer der wichtigen Faktoren, warum das überhaupt funktioniert, weil man halt weiß, ich darf auch aufhören. Also wenn wir jetzt sagen, ich nehme den Vormittag und sage ich heute Vormittag mache ich die Wohnung.
Johannes (36:42.954)
was.
Hannah (37:05.244)
Dann haben wir so viele unsichere Faktoren, so viele unplarrbare Faktoren, dass halt wieder diese exekutive Dissfunktion mit ins Spiel kommt, nämlich was ist eigentlich die zeitliche Begrenzung von Vormittag? Und was bedeutet eigentlich die Wohnung machen? Bedeutet das, ich bringe den Müll raus und staubsauge? Oder bedeutet das auch noch, ich mache ein Deep Clean im Badezimmer, ich sortiere meine Klamotten, ich mache Staubwischen, ich mache Staubsaugen, ich wasche Wäsche, ich mache alles was...
was anfällt. Das könnte ja auch bedeuten, ich mache die Wohnung und Vormittag könnte ja sein, ich muss dafür irgendwie acht anfangen und darf 14 Uhr aufhören oder es könnte bedeuten von 11 bis 12. Und das ist so unsicher, dass es total schwierig ist, überhaupt in Aktion zu kommen und den ersten Schritt zu machen. Dass es deswegen so wichtig ist, zu sagen, so ich mache jetzt 10 Minuten oder 15 Minuten das und dann darf ich aufhören oder ich kann entscheiden. Ich bin gerade so im Floh, ich mache nochmal.
Eine neue Zeitepisode von 10 bis 15 Minuten.
Johannes (38:02.986)
Ja. Und was mir tatsächlich total hilft, sind echt so elektronische Hilfsmittel. Und ich muss sagen, ich habe mich da total lange gegen gewehrt, ich komme ein bisschen aus dem Datenschutz, ich bin eigentlich sehr, sehr vorsichtig, was solche Sachen angeht, aber ich habe einfach irgendwann für mich gelernt, ohne funktioniert das für mich nicht. Das heißt beispielsweise, ich mache meine Arzttermine, wenn es irgendwie möglich ist, über Doktolib, weil diese App mich auch eine Woche vorher und einen Tag vorher nochmal an den Termin erinnert.
Hannah (38:31.772)
Mhm.
Johannes (38:31.978)
Oder was ich zum Beispiel richtig cool finde ist, wenn ich mit dir einen Termin mache, dann kann ich den ja bei deiner Buchungs -App machen. Dann kriege ich aber automatisch eine E -Mail an meinen Google -Mail -Account und aufgrund dieser E -Mail stellt Google fest, ob es ein Termin ist und stellt mir automatisch in meinen Kalender einen Termin ein. Das heißt, ich muss da gar nichts mehr machen, was wiederum dann dazu führt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich den Termin verpenne, doch sehr gering ist. Ich habe zum Beispiel heute Morgen gleich eine Erinnerung bekommen, nachher hast du Aufnahme -Termin mit Hannah.
und zwar nicht, weil ich irgendwas getan habe, sondern weil Google das für mich komplett automatisch getan hat. Und es gibt mittlerweile echt viele spannende Tools, die da helfen können. Und ich glaube gerade durch jetzt Gen .AI, was ja in vielen Dingen auch problematisch ist, aber ich glaube, da wird nochmal einiges passieren, was euch den Alltag auch echt entspannter machen kann. Ihr müsst natürlich selbst für euch entscheiden, ob ihr das für euch okay findet. Aber ich merke, dass...
meinen Alltag, seit ich solche Dinge nutze, viel entspannter geworden ist.
Hannah (39:34.268)
Ich glaube, ein Punkt ist auch noch mal ganz wichtig, als einfach auch sich selber immer besser kennenzulernen. Das kann natürlich sowieso bei dieser ganzen Symptomatik überhaupt nicht schaden, die eigenen Muster irgendwie kennenzulernen und sich damit auseinanderzusetzen. Was damit einhergeht, ist natürlich, dass man viel individuellere Strategien entwickeln kann und dass man aber auch lernen kann, mit sich selber halt einfach verzeihlicher umzugehen. Also nochmal Stichpunkt, diese WhatsApp -Geschichte. Natürlich ist das wie ich es jetzt handle nicht...
Perfektion. Kann ich die Perfektion erreichen? Höchstwahrscheinlich nicht. Muss ich dann also mich die ganze Zeit dafür fertig machen, dass ich das nicht in Perfektion kann? Auch eher nicht, weil ich ja weiß, ich kann das gar nicht schaffen. Also weiß ich das und versuche dann natürlich auch immer da für mich gute Lösungen zu finden und dann zum Beispiel auch da irgendwie nochmal zu gucken, brauche ich ein dediziertes Zeitfenster, da ganz kurz meine Nachrichten alle abzuarbeiten. Das mache ich auch häufig.
oder halt wirklich für mich schon so einzubauen, dass ich Kontakte knüpfe und gleich sage, ich kann das nicht so gut, manchmal kann es ein bisschen dauern, das tut mir wirklich leid, aber je nachdem, wie viel auch so im Außen ist, kann ich das mal besser und mal schlechter. So, und das geht natürlich mit vielen Dingen. Also je besser man sich kennt, desto besser kann man sich darauf einstellen, desto besser kann man auch mit sich selber umgehen und auch schneller wieder aus dieser Ohnmacht rauskommen, weil...
Natürlich, je mehr wir uns schämen und je mehr wir uns irgendwie blöd finden dafür, dass wir Dinge nicht so gut können oder noch nicht so gut können, desto weniger Handlungsspielraum haben wir. Wenn wir dann teilen, dass uns das schwerfällt, haben wir wieder mehr Handlungsspielraum und können auch wieder schneller da rauskommen.
Johannes (41:15.658)
Das auf der einen Seite und auf der anderen Seite ist ja dieses permanente sich selbst runter machen meiner Auffassung nach auch ein großer Trigger für oder Trigger ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber ein großer Auslöser für die mit ADHS eingehenden Depressionen und das schlechte Selbstbewusstsein, das man hat. Ich glaube, dass da auch viel aus einem selbst kommt und wenn man lernt, dass
oder wenn man selbst verinnerlicht, dass diese ganzen Problematiken, die mit exekutiver Dysfunktion einhergehen, halt zum einen, ja, ganz nervig sind, aber halt auch einfach vielleicht zu deiner Persönlichkeit dazugehören und zwar nicht im Negativen, sondern auch, also, ja, ich weiß gar nicht genau, ob ich das vernünftig sagen soll, es ist ja, das ist halt einfach so, das ist halt nichts, was du jetzt irgendwie abstellen kannst und das ist gleichzeitig aber auch nichts, wofür du dich schämen musst, weil...
Zum einen nahezu alle Menschen mit ADHS damit strugglen und das hat halt nichts mit Faulheit zu tun oder damit, dass du deine Freundin nicht magst oder damit, dass du extra unzuverlässig bist. Das ist ja nie Vorsatz, sondern es ist halt immer etwas, was eher daherkommt, dass die Gesellschaft von die Dinge erwartet, die du vielleicht gar nicht bringen kannst.
Hannah (42:36.86)
Ja und auch, ich glaube, wichtig auch nochmal zu gucken, in welchen Bereichen fällt mir das eigentlich schwer, weil zum Beispiel im Arbeitskontext habe ich überhaupt keine Probleme damit, meine E -Mails und meine Nachrichten zeitnah zu beantworten, weil aber auch da einfach meine Arbeitspersönlichkeit greift, so nenne ich das immer. Und ich finde es auch immer spannend, mache ich mit Klientinnen, aber mache ich für mich selber auch immer zu gucken, was kann ich eigentlich von dieser anderen Persönlichkeit noch lernen, was sind die Stärken da und...
Wie gelingt mir das eigentlich in diesem anderen Kontext, das da gut zu machen oder so zu machen, dass ich das auch zufriedenstellend finde? Was kann ich davon noch irgendwie übernehmen für diesen anderen Anteil in mir, der das noch nicht so gut?
Johannes (43:19.146)
Das finde ich total spannend und das passt jetzt eigentlich fast gar nicht zum Abschluss, aber vielleicht Arbeit und ADHS ist ein Thema, über das sollten wir eh noch mal reden. Nur, ich hatte gestern mein Probezeit -Endgespräch auf der Arbeit und was meine Chefin unter anderem gelobt hat, ist meine Zuverlässigkeit. Und das fühlt sich halt so verrückt an, wenn man bedenkt, dass gerade ADHS hat eine Erkrankung, wo die meisten Menschen legendär dafür sind, nicht zuverlässig zu sein.
Aber gerade im Arbeitskontext fühlt man das halt extrem einfach. Also ja, das ist echt ein interessanter Punkt.
Hannah (43:53.116)
Ich finde da aber auch, und alle die bei mir irgendwie in Beratung oder in Psychotherapie sind, die kennen jetzt diesen Satz, ich finde Sprache sehr sehr wichtig und ich finde es total wichtig bei solchen Dingen mal hin zu hinterfragen, wie ist da das Wort eigentlich besetzt und da finde ich Zuverlässigkeit ein sehr gutes Wort, weil ich glaube ehrlich gesagt, dass viele Menschen mit ALDIHR S trotzdem total zuverlässig sind, aber vielleicht in einer Form, die ein bisschen abweicht von der gesellschaftlichen Norm von Zuverlässigkeit.
So, weil ich würde sagen, ich bin ein super zuverlässiger Mensch. Nur halt nicht, wenn es die Beantwortung von Nachrichten sofort angeht. Und ansonsten würde ich sagen, ist Zuverlässigkeit eine meiner besten Eigenschaften. So. Und dann ist halt die Frage, wie versteht man dieses Wort? So, und ich habe schon deinen, deinen Uhrenarm gesehen. Ich würde aber trotzdem gerne noch eine letzte Sache sagen, die mir ganz, ganz wichtig ist noch zum Thema so exekutive Dysfunktion. Und zwar...
Das kleine Wort ADHS Paralyse und wir haben ja schon ganz am Anfang, als ihr noch nicht zuhören durftet, haben wir schon gesagt, wir werden bestimmt noch mal so eine Spin -off -Folge zu diesem Thema machen. Das könnte jetzt ein kleiner Teaser für diese Folge sein, ist das Thema diese Paralyse. Wie wirkt eigentlich jemand, der gerade in so einer exekutierten Dysfunktion und in so einer Paralyse ist, nach außen?
Und was passiert eigentlich gerade innen drin? Weil das merke ich auch ganz, ganz oft, wenn ich mit Klientinnen im Gespräch bin, dass ein sehr, sehr großer Struggle ist, auf dem Sofa zu sitzen und super entspannt auszusehen. Und innerlich ist alles am Schreien und am Kämpfen und am Krisen haben, weil man weiß, hier ist noch diese 100 -Punkte -starke To -do -Liste und ich muss das alles machen. Ich schaffe es einfach nicht, vom Sofa aufzustehen. Und zwar nicht, weil ich keinen Bock habe oder weil ich ...
nicht weiß, ich müsste das machen, sondern einfach, weil ich es wirklich physisch nicht schaffe, mich aufzuraffen. So. Und das ist was, was super viele Leute mit ADHS kennen, was den Namen exekutive Dysfunktion trägt, was übrigens nicht nur Leute mit ADHS kennen, sondern zum Beispiel auch Leute auf dem Autismus -Spektrum oder mit Depressionen oder mit Alzheimer -Erkrankungen, auch oder bei neurologischen Gehirn -Situationen, da kann das auch alles eine Rolle spielen. Also es ist ziemlich vielfältig.
Hannah (46:12.796)
Und so als kleinen Abschluss und als Start für eine neue Folge zu diesem Thema irgendwann könnte sein, dass ich rausgefunden habe mit vielen Klientinnen, dass es hilfreich ist, sich einfach einmal laut zu sagen, was ich jetzt mache. Und da ist der erste Start vielleicht einfach nur zu sagen, so, ich stehe jetzt auf. Und nicht, ich gehe jetzt ins Bad und putze da, sondern ich stehe jetzt auf und das dann einfach versuchen zu tun. Und auch da...
kleine Zeitfenster realistische Ziele zu setzen und sich nicht zu sagen, ich mache jetzt die Wohnung, sondern ich stehe jetzt auf.
Johannes (46:48.522)
Das ist doch ein sehr schöner Hinweis zum Abschluss. Es war wie immer sehr schön mit dir. Und ja, es wäre total toll, wenn ihr uns auf Spotify einen Like geben würdet oder fünf Sterne geben würdet. Wir sind ein bisschen auf eure Mithilfe bei unserer Sichtbarkeit angewiesen. Und ansonsten könnt ihr uns auf Instagram...
finden wir verlinken wie immer unsere Profile in den Show Notes und wir kommen sehr gerne in einen Austausch mit euch, wenn ihr Ideen, Vorschläge für weitere Folgen habt oder auch Kritik oder auch Lob natürlich immer sehr gerne, meldet euch gerne bei uns und bis zum nächsten Mal.
Hannah (47:33.532)
Bis zum nächsten Mal, ciao!